In der heutigen Regionsversammlung wurde auf Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, die Regionsverwaltung zu beauftragen, eine Prüfung zur Ausweisung eines „Naturparks Deister“ vorzunehmen.

Bereits seit einigen Jahren ist eine Debatte über die Nutzung des Deisters entbrannt. Dabei müssen die Interessen einer wirtschaftlichen Nutzung, des Natur- und Umweltschutzes sowie der Freizeitnutzung in Einklang gebracht werden. Auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie im letzten Jahr sowie des regelmäßigen Gesprächsformats „Großer Runder Tisch Deister“ wurde für die Jahre 2024-2025 ein Aktionsprogramm Deister aufgelegt. Dieses umfasst neben ordnungsrechtlichen - bzw. Präventionsmaßnahmen, planungsrechtliche Maßnahmen, eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sowie einen verstärkten Personaleinsatz. So wurde im Zuge der Haushaltsberatungen im letzten Jahr beschlossen, zwei Stellen für Außendienstmitarbeiter*innen (Deister-Ranger) zu schaffen.

„Die Ausweisung eines Naturparks Deister könnte sich strukturell und personell an der Ausgestaltung des Naturparks Steinhuder Meer orientieren. Dort funktioniert das Konstrukt seit fast 50 Jahren sehr erfolgreich“, erläutert der Springer Regionsabgeordnete Brian Baatzsch (SPD). Als eine milde Organisationsform nach dem Bundesnaturschutzgesetz, wäre die Einstufung als Naturpark auch nicht mit Einschränkungen für Land- und Forstwirtschaft verbunden. 

„Mit der Prüfung wollen wir die Vor- und Nachteile einer Naturparkausweisung abwägen und gegenüberstellen“, führt Jonas Farwig, SPD-Regionsabgeordneter aus Wennigsen, aus. „Durch einen Naturpark könnten zusätzliche finanzielle Mittel des Landes akquiriert, und ordnungsrechtliche Kompetenzen auf die Regionsverwaltung übertragen werden“, so Farwig weiter.

Baatzsch und Farwig sehen in dem Prüfauftrag eine Chance: „Damit könnte der Deister zukunftsweisend aufgestellt werden – die unterschiedlichen Nutzungsinteressen sollen geordnet und in Einklang gebracht werden“.